Welche Wallbox, mit wie viel kW Ladeleistung, brauche ich für mein Elektrofahrzeug?

Welche Wallbox, mit wie viel kW Ladeleistung, brauche ich für mein Elektrofahrzeug?

Elektroautos sind die Zukunft. Aber um diese betreiben zu können, müssen sie aufgeladen werden. Wer sein Elektrofahrzeug nicht an einer Stromtankstelle unterwegs laden möchte, sondern zu Hause, benötigt eine Wallbox in seiner Garage oder auf seinem Parkplatz. Die Anzahl an Herstellern und Modellen wächst stetig. Dieser Artikel klärt die Frage, welche  Ladeleistung meine Wallbox benötigt.

Funktionsweise einer Wallbox

Eine Wallbox wird an den Stromkreis Deines Hauses angeschlossen und benötigt meistens einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt. Bei einer Stromstärke von 16 Ampere lässt sich damit eine Ladeleistung von 11 kW erreichen. Eine entsprechende Absicherung mit 32 Ampere erlaubt die doppelte Ladeleistung von 22 kW. Die Installation sollte von einem Fachhandwerker ausgeführt werden, nonoxx.de bietet Dir hier ein komplettes Installationspaket. Wichtig zu wissen ist, dass nicht alle Elektroautos gleich schnell laden. Deshalb solltest Du die Entscheidung, welche Wallbox die Beste für Dich ist, vom verwendeten E-Auto abhängig machen. Es gibt E-Fahrzeuge, die nur mit 7,4 kW pro Stunde laden. Da wäre es also egal, ob man dieses mit einer 11 kW Wandladestation oder einer 22 kW Wandladestation lädt, weil das E-Fahrzeug nur 7,4 kW Ladeleistung aufnimmt. Andere Faktoren wie zum Beispiel die Außentemperatur sind ebenfalls entscheidend. Je kälter die Außentemperatur ist, desto länger benötigt das Fahrzeug, um vollständig zu laden. Übrigens nimmt die Spannungskurve von Akkus bei kalten Temperaturen insbesondere zum Ende hin auch deutlich schneller ab.

Für die Ladezeit eines Elektrofahrzeugs gibt es eine einfache Grundformel zur Berechnung:

Akkukapazität / Ladeleistung = Ladedauer in Stunden.

Beispiel:

  • E-Auto A hat eine Batterie mit 17,6 kWh und kann theoretisch mit einer 11 kW und einer 22 kW Wallbox geladen werden. Die Ladedauer würde sich mit einer 11 kW Wallbox folgendermaßen Berechnen: 17,6 kWh/11 kW = 1,6 Stunden. Eine 22 kW Wallbox würde 17,6 kWh/22 kW = 48 Minuten benötigen.
  • E-Auto B hat eine Batterie mit 95 kWh und kann theoretisch mit einer 11 kW und einer 22 kW Wallbox geladen werden. Eine 11 kW Wallbox braucht 95 kWh/11 kW = 8,6 Stunden zum vollständigen Aufladen, eine 22 kW Wallbox 95 kWh/22 kW = 4,3 Stunden.

Hieraus wird bereits deutlich ersichtlich, dass sich die Zeitersparnis (absolut) durch eine 22 kW Wallbox insbesondere bei Elektrofahrzeugen mit hoher Akkukapazität lohnt.

Genauer berechnen kann man die Ladezeit, wenn man weiß, was für einen Strom man hat (Einphasenwechselstrom, Dreiphasenwechselstrom etc.) und was für eine Schaltung vorhanden ist.

  • Ladeleistung (Einphasenwechselstrom):
    Ladeleistung (3,7 kW) = Phasen (1) * Spannung (230 V) * Stromstärke (16 A)
  • Ladeleistung (Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom), Sternschaltung:
    Ladeleistung (22 kW) = Phasen (3) * Spannung (230 V) * Stromstärke (32 A)
  • Alternativ: Ladeleistung (Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom), Dreieckschaltung:
    Ladeleistung (22 kW) = Wurzel (3) * Spannung (400 V) * Stromstärke (32 A)

Nicht alle Autos lassen sich mit einer 22 kW Wallbox schneller laden!
Ein wichtiger Faktor bei der Wahl der richtigen Wallbox ist die Ladefähigkeit Deines Fahrzeugs. Die meisten E-Autos können serienmäßig nur mit 11 kW geladen werden, die doppelte Wechselstrom-Ladeleistung kostet bei den meisten Herstellern einen satten Aufpreis. Sollte Dein Elektrofahrzeug also gar nicht für eine 22 kW Wallbox ausgelegt sein, so erübrigt sich die Frage bereits automatisch. Hier ist dann eine 11 kW Wallbox zu wählen.

Unterschied 11 kW und 22 kW:

Für den Akku ist die 22 kW Wallbox nur der zweitbeste Weg. Das verlängerte Laden mit einer 11 kW Wallbox schont den Akku erheblich und verlängert die Lebensdauer des Akkus. Die Wallboxen unterliegen im Allgemeinen einer Meldepflicht. Außerdem muss bei der 22 kW Wallbox eine Genehmigung beim zuständigen Netzbetreiber eingeholt werden. Dies ist bei der 11 kW Wallbox nicht ausdrücklich notwendig, sie muss dort nur gemeldet werden.

Fazit

Für die allermeisten Fahrzeug reicht eine 11 kW Wallbox. „Wir laden unser E-Auto wie unser Handy, nachts an den Stecker und morgens ist es voll.“ Zudem ist eine 11 kW Wallbox günstiger in der Anschaffung und schont den Akku im Ladeprozess mehr als eine 22 kW Wallbox. Wer sein Fahrzeug zu Hause tagsüber oder nachts lädt, kommt in den meisten Fällen auch mit den längeren Ladezyklen zurecht. Eine 22 kW Wallbox lohnt sich für Nutzer*innen, die Elektroautos mit sehr hohen Akkukapazitäten fahren und wenig Zeit zum Aufladen haben. Insbesondere im Gewerbebereich werden die 22 kW Ladestationen verwendet, um schneller und flexibler agieren zu können.